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Die Bürger in der Stadt / Voerde

Erhöhte PCB-Werte in Ennepetal-Oelkinghausen

Update 28. Februar 2022:

Im Ennepetaler Wohngebiet Büttenberg können die Bürgerinnen und Bürger sämtliches selbstangebautes Obst und Gemüse ab sofort wieder ohne Einschränkungen essen. Dies ist die Erkenntnis aus den Ergebnissen der Grünkohlproben, die zwischen August und November an insgesamt acht Messpunkten aufgestellt worden waren.

Den Bewohnern des Gewerbegebietes Oelkinghausen empfehlen die Experten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), Blattgemüse aus dem eigenen Garten maximal zwei- bis dreimal wöchentlich zu verzehren.

Diese Einschätzungen bedeuten im Vergleich zu den bisher geltenden Empfehlungen für beide Stadtteile Lockerungen. Die Kreisverwaltung kündigt für alle betroffenen Haushalte eine zeitnahe schriftliche Information an.

Das komplette Aufheben der Verzehrempfehlungen auch für den Bereich Oelkinghausen macht ein Messwert von 5,5 Mikrogramm PCB pro Kilogramm am Messpunkt Pregelstraße unmöglich. An dieser Stelle wird der so genannte Orientierungswert der Hintergrundbelastung mit PCB in Nordrhein-Westfalen um 1,4 Mikrogramm pro Kilogramm überschritten.

Für die anderen sieben Messpunkte dokumentiert der Untersuchungsbericht des LANUV, der der Kreisverwaltung jetzt vorliegt, für die Grünkohlproben PCB Gehalte, die zwischen 1,4 und 2,5 Mikrogramm und damit unter dem Orientierungswert von 4,1 liegen. Alle Werte sind die Summe der Funde der so genannten sechs Indikator PCB sowie der drei PCB Kongenere 47, 51 und 68, die beim Verarbeiten von Silikon entstehen.

Weitere Erkenntnisse: Am Messpunkt Pregelstraße sind die Werte für die "Silikon PCB" 47, 51 und 68 deutlich erkennbar, sie machen 70 Prozent des Wertes von 5,5 aus. An den anderen sieben Punkten sind die "Silikon PCB" hingegen als "eher unauffällig" einzustufen. Im Vergleich zum Sommergrünkohl lieferte der Herbstgrünkohl wie bereits 2020 höhere Werte. Diese Schwankungen erklärt das LANUV mit je nach Jahreszeit vorherrschenden Windrichtungen sowie der unterschiedlichen Dauer der Sonneneinstrahlung.

"Der Bericht liefert für die Büttenberger erfreuliche Nachrichten. Zum einen können sie ihr Obst und Gemüse wieder essen. Zum anderen zeigt der Vergleich der Herbstmesswerte für das Wohngebiet eine deutlich sinkende Tendenz. So sind überschrittene Orientierungswerte an der Ambrosius-Brand-Straße und am Mönninghof inzwischen Geschichte", bewertet Landrat Olaf Schade die jüngsten Erkenntnisse.

Gleichzeitig stellt er klar: "Wir haben mit den Experten des Landesamtes bereits vereinbart, weiterhin intensiv zu messen. Parallel arbeiten wir zusammen mit dem Unternehmen an weiter sinkenden Werten beziehungsweise dem vollständigen Ende der PCB-Immission."

Zur Erinnerung: Seit April letzten Jahres darf das Ennepetaler Unternehmen LFS wöchentlich noch maximal 40 Kilo des chlorhaltigen Vernetzers einsetzen, der als Ursache für das Emittieren von PCB 47, 51 und 68 gilt. Der Einsatz des Stoffes, der gesetzlich nicht verboten ist, ist nach Unternehmensangaben für das Herstellen von Medizinprodukten eines einzelnen Kunden nach wie vor notwendig. Andere Bereiche der Produktion konnte das Unternehmen hingegen umstellen, damit verbunden war der mögliche Verzicht auf wöchentlich rund 860 Kilogramm des Vernetzers.

Stichwort Untersuchungsbericht

Der komplette Untersuchungsbericht findet sich auf der Internetseite der Kreisverwaltung (www.en-kreis.de). Zudem sind Ergebnisse und Erkenntnisse am Dienstag Thema, wenn sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Klima und Geoinformation zum digitalen Informationsaustausch treffen.

Diese Online-Veranstaltung steht auch Bürgern und Medienvertretern offen. Sie können als Zuhörer teilnehmen. Hierfür ist eine Mail an die Adresse kreistagsbuero(at)­en-kreis.de notwendig. Als Antwort erhalten die Interessierten einen GoToMeeting-Link. Dieser öffnet ihnen die Tür in den virtuellen Sitzungsraum.

Update 7. Februar 2022:

Den Abschlussbericht über die Blutuntersuchungen im Zusammenhang mit  PCB in den Ennepetaler Stadtteilen Oelkinghausen und Büttenberg wurde auf der Internetseite des Ennepe-Ruhr-Kreises veröffentlicht. Sie finden ihn hier.

Update 27. Januar 2022:

"Nach heutigem Kenntnisstand ist unter Bezug auf die für die untersuchte Kohorte maßgeblichen HBM-Werte bei keiner Teilnehmerin und bei keinem Teilnehmer von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen" - dieser Satz auf Seite 14 des Abschlussberichtes der Uniklinik der RWTH Aachen zu den Blutuntersuchungen auf PCB bei Ennepetaler Bürgerinnen und Bürger dürfte für viele der wichtigste sein.

Zur Erinnerung: Nach dem Fund von PCB im Umfeld eines Ennepetaler Unternehmens hatten Bewohner der Stadtteile Oelkinghausen und Büttenberg das Angebot erhalten, ihr Blut auf Polychlorierte Biphenyle untersuchen zu lassen. Konkret angesprochen waren Frauen im gebärfähigen Alter bis 49 Jahren und mit Kinderwunsch sowie Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 17 Jahren.

Im Fokus standen vor allem die PCB Kongenere 47, 51 und 68. Diese entstehen bei der Silikonerzeugung und spielen deshalb in Ennepetal eine besondere Rolle. Bewertet wurden die Ergebnisse aber auch im Hinblick auf die Gesamtbelastung mit PCB, also unter Einbeziehung von PCB Kongeneren, die aus anderen Quellen stammen. Hierzu wurden die in solchen Fällen üblichen PCB Arten 28, 52, 101, 138, 153 und 180 als Indikatoren genutzt.

166 von insgesamt 1.520 Berechtigten hatten ihr Interesse angemeldet, zu erfahren, ob sie mit PCB belastet sind. 149 füllten den notwendigen Fragebogen aus, 111 vereinbarten im Herbst letzten Jahres schließlich einen Termin zur Blutabnahme im Schwelmer Helios Klinikum, 38 von ihnen waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Nach dem Auswerten aller Proben lautet das Ergebnis zum Hauptziel der Untersuchungen, also der Frage, ob die in der Vergangenheit im Rahmen der Silikonproduktion freigesetzten PCB-Mengen zu Belastungen geführt haben: Bei allen Untersuchten konnten die PCB Kongenere 51 und 68 nicht nachgewiesen werden, bei 110 Personen gilt dies auch für PCB 47. Bei einer Person wurde PCB 47 in geringen Mengen im Blut gefunden.

Da der Wohnort in diesem Fall seit langem in unmittelbarer Nähe zum Emittenten und auch in Hauptwindrichtung liegt sowie andere Belastungsursachen ausgeschlossen werden können, legt der Abschlussbericht hier eine klare Verbindung zur Silikonproduktion als Quelle für die Belastung nahe. Ebenso wird aber betont: Sowohl die Menge an PCB 47 als auch die PCB Gesamtbelastung liegen auch in diesem Fall unterhalb eines Wertes, bei dem mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen gerechnet werden muss.

Mit anderen Worten: Die mit der Silikonproduktion verbundene bisherige PCB Freisetzung in Ennepetal hat für die Bürgerinnen und Bürger keine gesundheitlichen Folgen. Dieses Ergebnis gilt nicht nur für die 111 Studienteilnehmer. Es lässt sich auch auf jene weniger sensiblen Gruppen in den beiden Stadtteilen übertragen, denen kein Untersuchungsangebot gemacht wurde.

Für Verunsicherung bei den Untersuchten, die in den letzten Tagen ihre Ergebnisse erhalten haben, könnte der Nachweis von PCB Kongeneren in ihrem Blut führen, die nicht im Zusammenhang mit der Silikonproduktion stehen.

In diesem Zusammenhang gilt es Folgendes zu berücksichtigen: PCB wurden bis in die 1980er Jahre in Transformatoren und Hydraulikanlagen sowie als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen und Kunststoffen verwendet. Sie haben sich in der Folge in der Umwelt verteilt, sind langlebig und bauen sich nur langsam ab. Aus diesem Grund sind sie auch in die Nahrungskette gelangt, werden auf diesem Weg von jedem Menschen aufgenommen und sind folglich nachweisbar.

Für die untersuchten Ennepetaler gilt aber ohne Ausnahme: Ihre Messergebnisse lagen alle unterhalb des altersspezifischen Vergleichswertes in der Allgemeinbevölkerung, kein Teilnehmer erreichte den von Experten festgelegten Wert (HBM-I-Wert), ab dem man sich Sorgen um die Gesundheit machen muss.

Stichwort HBM-Werte

Die HBM-Werte für Polychlorierte Biphenyle im (Blut)-Serum von Säuglingen, Kleinkindern und Frauen im gebärfähigen Alter wurden von der Kommission Human-Biomonitoring festgelegt. Der HBM-I-Wert lautet 3.5 Mikrogramm Gesamt-PCB pro Liter Serum, der HBM-II-Wert liegt bei 7 Mikrogramm Gesamt-PCB pro Liter Serum.

Wird der HBM-I-Wert unterschritten, ist nach dem aktuellen Stand der Bewertung durch die Kommission nicht mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung zu rechnen.

Stichwort Blutuntersuchungen

Die Analysen wurden vom Ennepe-Ruhr-Kreis in Kooperation mit der Uniklinik der RWTH Aachen als Forschungsprojekt durchgeführt. Die Klinik verfügt über Erfahrungen mit den besonders im Fokus stehenden PCB Arten 47, 51 und 68. Die fachliche Betreuung des Projektes lag beim Ennepe-Ruhr-Kreis in den Händen von Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein.

Update 23. November 2021:

Das Aufheben der Verzehrempfehlungen für Obst und Gemüse in den Ennepetaler Stadtteilen Oelkinghausen und Büttenberg ist näher gerückt. Eine erste Grundlage dafür liefern die PCB Werte in Grünkohl, der zwischen Mai und August im Umfeld des Unternehmens LFS aufgewachsen war. Die endgültige Entscheidung über die Verzehrempfehlungen hängt von den Untersuchungsergebnissen ab, die die Pflanzen liefern, die zwischen August und November aufgestellt worden waren. Grünkohl gilt aufgrund seiner Blattstruktur als hervorragender Bioindikator zum Nachweis von PCB.

Der Bericht mit Ergebnissen und Bewertungen des Sommergrünkohls durch die Experten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) liegt der Kreisverwaltung jetzt vor.  Für die sieben Messpunkte lieferten die Grünkohlproben PCB Gehalte, die zwischen 1,0 und 2,3 Mikrogramm pro Kilogramm Frischmasse liegen. Diese Werte sind die Summe der Funde der so genannten sechs Indikator PCB sowie der drei PCB Kongenere, die beim Verarbeiten von Silikon entstehen. Alle Ergebnisse unterschreiten den Orientierungswert der Hintergrundbelastung mit PCB in Nordrhein-Westfalen deutlich. Dieser lautet 4,1 Mikrogramm pro Kilogramm.

Weitere Erkenntnisse: In allen untersuchten Proben, insbesondere an den nördlichen Messpunkten, wurden die "Silikon.PCB" 47, 51 und 68 weiterhin nachgewiesen, sie sind aber deutlich zurückgegangen. Auch die Gehalte an dioxinähnlichen PCB und Dioxinen und Furanen liegen unter dem Orientierungswert für NRW und unter dem EU-Auslösewert, ab dem eine Ursachenermittlung erforderlich wäre.

Sollten auch die zwischen August und November exponierten Grünkohlpflanzen PCB-Gehalte unterhalb des Orientierungswertes aufweisen, könnten laut LANUV die Verzehrempfehlungen aufgehoben werden. Die Pflanzen sind bereits geerntet, die Untersuchungen laufen. Für den Fall des Wegfalls der Verzehrhinweise kündigt das LANUV an, die Immissionssituation weiter zu beobachten und Grünkohl in einem reduzierten Umfang in den beiden Stadtteilen aufzustellen.

Der Bericht zu den Ergebnissen der Grünkohlbeprobung kann auf der Internetseite des Ennepe-Ruhr-Kreises (www.en-kreis.de) eingesehen werden.

Noch nicht im Schwelmer Kreishaus eingetroffen ist der Halbjahresbericht zu den Ergebnissen der Außenluft- und Depositionsmessungen. Hier arbeitet das LANUV noch an den Auswertungen.

Stichwort Verzehrhinweise

Seit Januar letzten Jahres gilt: Im unmittelbaren Umfeld der Firma biw angebautes Blattgemüse soll nicht gegessen werden. Für das Wohngebiet Büttenberg gilt die Vorgabe, dort angebautes Blattgemüse nicht öfter als ein- oder zweimal pro Woche zu verzehren. Für alles andere Gemüse und Obst gelten bei Beachtung entsprechender Vorgaben - beispielsweise Schälen - keine Einschränkungen.

 

Update 28. Oktober 2021:

Am Dienstag ist der Startschuss für die Blutuntersuchungen gefallen, die die Kreisverwaltung im Zusammenhang mit PCB Funden in den Ennepetaler Stadtteilen Oelkinghausen und Büttenberg anbietet. Da sich noch zahlreiche Interessierte nach dem eigentlichen Anmeldeschluss (Montag, 25. Oktober) im Schwelmer Kreishaus gemeldet haben, wird nun am 15. November noch ein weiterer Termin angeboten.
 
Das Angebot richtet sich an Frauen im gebärfähigen Alter bis 49 Jahren und mit Kinderwunsch sowie an Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 17 Jahren. Alle müssen seit mindestens fünf Jahren in dem Gebiet der Stadt Ennepetal wohnen, für das die Behörden Verzehrhinweise für Obst und Gemüse ausgesprochen haben.
 
"Den Zugang zum Online-Terminkalender können wir den Bürgern immer dann mitteilen, wenn sie uns die notwendigen Unterlagen vollständig übermittelt haben", macht Dr. Sabine Klinke-Rehbein deutlich. Dazu gehören insbesondere der Fragebogen zu den Lebensumständen und die Einwilligungserklärung zum Datenschutz.
 
Nach der Blutabnahme - in dieser Woche sind 53 Termine für Frauen und 20 Kinder und Jugendliche geplant - werden das Untersuchen der Proben und Erstellen der individuellen Befunde zehn Wochen in Anspruch nehmen.
 
Gesucht wird unter anderem nach den PCB Arten, die im Umfeld eines Unternehmens eine besondere Rolle spielen (PCB 47, 51 und 68). Betrachtet werden zudem die sechs so genannten Standardkongenere, die im Rahmen von PCB-Untersuchungen regelmäßig in den Blick genommen werden. Sollten in Proben tatsächlich erhöhte PCB Werte festgestellt werden, sind individuelle Beratungen der Betroffenen vorgesehen.
 
Stichwort Blutuntersuchungen
Die Analysen werden vom Ennepe-Ruhr-Kreis in Kooperation mit der Uniklinik der RWTH Aachen als Forschungsprojekt durchgeführt. Die Klinik verfügt über Erfahrungen mit den besonders im Fokus stehenden PCB Arten 47, 51 und 68. Die fachliche Betreuung des Projektes liegt in den Händen von Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein.
 
Stichwort Direktlink zum Anmeldeformular
https://formular.kdz-ws.net:443/metaform/Form-Solutions/sid/assistant/60b657f9626be474c959836a

 

Update 8. Oktober 2021:

Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass die Blutabnahmen im Schwelmer Helios Klinikum nur am Vormittag stattfinden können. Nachmittagstermine werden an der Uniklinik Aachen angeboten.
 
"Die Aufbereitung der Proben ist für die Untersuchung auf PCB technisch deutlich aufwendiger als bei gewöhnlichen Blutuntersuchungen. Dazu ist es nötig, dass die Proben aus Schwelm noch am selben Tag in die Uniklinik der RWTH Aachen transportiert und dort aufbereitet werden", erklärt Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein den Grund für die Vormittagstermine.
 
Bescheinigungen über die Blutabnahme zur Vorlage beim Arbeitgeber oder in der Schule werden auf Wunsch ausgestellt.
 
Alternativ bietet die Uniklinik Aachen den Studienteilnehmern an, einen Nachmittagstermin in ihrer Klinik zu vereinbaren. Kosten für die Untersuchung fallen nicht an, die Fahrtkosten müssten allerdings selbst getragen werden. Registrierte Studienteilnehmer können unter 0241 50 80410 einen Termin in Aachen vereinbaren und das Gesundheitsamt unter humanbiomonitoring-ennepetal@en-kreis.de darüber in Kenntnis setzen.
 
Stichwort Direktlink zum Anmeldeformular
https://formular.kdz-ws.net:443/metaform/Form-Solutions/sid/assistant/60b657f9626be474c959836a

 

Update 8. Oktober 2021:

 Im Zusammenhang mit den PCB Funden in den Ennepetaler Stadtteilen Oelkinghausen und Büttenberg weist die Kreisverwaltung auf einen Termin hin: Noch bis Montag, 25. Oktober, können sich dort Frauen im gebärfähigen Alter bis 49 Jahren und mit Kinderwunsch, zu Blutuntersuchungen anmelden. Möglich ist dies auch für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 17 Jahren. Alle müssen seit mindestens fünf Jahren dort wohnen.
 
"Das Angebot, das über die Internetseite der Kreisverwaltung genutzt werden kann, haben bisher 157 von über 1.000 Bürgern genutzt, die im Bereich der Verzehrhinweise für Obst und Gemüse leben und alle Bedingungen zur Teilnahme erfüllen", berichtet Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung.
 
Nachdem im Schwelmer Kreishaus inzwischen die ersten vollständigen Unterlagen von Untersuchungs-Interessierten vorliegen, ist klar: Der Startschuss für die Blutabnahmen fällt in der Woche nach den Herbstferien, erste Termine können bereits gebucht worden.
 
"Den Zugang zum Online-Terminkalender können wir den Bürgern immer dann mitteilen, wenn sie uns die notwendigen Unterlagen vollständig übermittelt haben", unterstreicht Dr. Sabine Klinke-Rehbein. Dazu gehören insbesondere der Fragebogen zu den Lebensumständen und die Einwilligungserklärung zum Datenschutz. "Vor allem die Einwilligung wird beim Einsenden leider häufiger vergessen. Ohne diese ist aus rechtlichen Gründen aber weder eine Teilnahme noch eine Terminbuchung möglich. Wir weisen daher in Erinnerungsmails auf das Fehlen hin."
 
Nach der Blutabnahme werden das Untersuchen der Proben und Erstellen der individuellen Befunde zehn Wochen in Anspruch nehmen. Gesucht wird  unter anderem nach den PCB Arten, die im Umfeld eines Unternehmens eine besondere Rolle spielen (PCB 47, 51 und 68). Betrachtet werden zudem die sechs so genannten Standardkongenere, die im Rahmen von PCB-Untersuchungen regelmäßig in den Blick genommen werden. Sollten in Proben tatsächlich erhöhte PCB Werte festgestellt werden, sind individuelle Beratungen der Betroffenen vorgesehen.
 
Stichwort Blutuntersuchungen
 
Die Analysen werden vom Ennepe-Ruhr-Kreis in Kooperation mit der Uniklinik der RWTH Aachen als Forschungsprojekt durchgeführt. Die Klinik verfügt über Erfahrungen mit den besonders im Fokus stehenden PCB Arten 47, 51 und 68. Die fachliche Betreuung des Projektes liegt in den Händen von Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein.
 
Direktlink zum Anmeldeformular: https://formular.kdz-ws.net:443/metaform/Form-Solutions/sid/assistant/60b657f9626be474c959836a

 

 

Update 29. September 2021:

Blutuntersuchungen starten, Betroffene erhalten Unterlagen

Im Juni hatte die Kreisverwaltung ihr Konzept zur Blutuntersuchung im Zusammenhang mit der PCB Belastung in Ennepetal vorgestellt, bis heute haben sich 157 Kinder, Jugendliche und Frauen angemeldet, die die vorgegebenen Kriterien erfüllen. In den nächsten Tagen erhalten sie nun ausführliche Informationen und Unterlagen.
 
"In den letzten Wochen haben wir uns zusammen mit der Uniklinik der RWTH Aachen intensiv um das Vorhaben gekümmert. Insbesondere haben wir Aufklärungsunterlagen und Fragebögen erstellt sowie die Abläufe festgelegt", berichtet Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein. In ihren Händen liegt die fachliche Betreuung des vom Ennepe-Ruhr-Kreis beauftragten Forschungsprojektes. Die Uniklinik der RWTH Aachen wurde dabei vor allem deshalb als Kooperationspartner ausgewählt, weil dort Erfahrungen mit den besonders im Fokus stehenden PCB Arten 47, 51 und 68 vorliegen.
 
Ennepetalerinnen und Ennepetaler, die sich bereits angemeldet haben, werden per Mail kontaktiert und sind zunächst aufgefordert, den Fragebogen zu ihren Lebensumständen auszufüllen. Die Antworten sind erforderlich, um die Ergebnisse der Blutuntersuchungen einschätzen zu können.
 
Gewünscht sind hier beispielsweise Auskünfte darüber, wie lange die Betroffenen bereits in ihrem Stadtteil wohnen, ob sie selbst angebautes Obst und Gemüse essen, welche berufliche Tätigkeit sie ausüben und wie sie ihren Garten nutzen.
 
Nach Absenden der Fragebögen inklusive der Einwilligungserklärung zum Datenschutz und weiterer notwendiger Dokumente wird den Betroffenen ein Link mitgeteilt, über den sie den Termin für die Blutabnahme vereinbaren können. Anlaufstelle hierfür ist Schwelmer Helios Klinikum, es wurde von der Aachener Uniklinik als Kooperationspartner ausgewählt.
 
"Der eigentliche Start der Blutabnahmen ist also absehbar. Das anschließende Untersuchen der Proben und das Erstellen der individuellen Befunde wird zehn Wochen in Anspruch nehmen", berichtet Dr. Klinke-Rehbein. Sollten tatsächlich erhöhte PCB Werte festgestellt werden, sind individuelle Beratungen vorgesehen.
 
Stichwort Blutuntersuchungen
 
Für eine Teilnahme infrage kommen Frauen im gebärfähigen Alter bis 49 Jahren und mit Kinderwunsch sowie von Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 17 Jahren. Weitere Grundvoraussetzung: Die Teilnehmer müssen seit mindestens fünf Jahren in dem Gebiet wohnen, für das derzeit Verzehrhinweise für Obst und Gemüse gelten. Dies sind im Wesentlichen die Ennepetaler Stadtteile Oelkinghausen und Büttenberg.
 
"Gesucht wird in den Proben unter anderem nach den PCB Arten, die im Umfeld eines Unternehmens eine besondere Rolle spielen (PCB 47, 51 und 68). Betrachtet werden zudem die sechs so genannten Standardkongenere, die im Rahmen von PCB-Untersuchungen regelmäßig in den Blick genommen werden", skizziert Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit, die Zielsetzung.
 
Derzeit haben weitere Interessierte noch die Chance, sich für die Blutuntersuchungen anzumelden. Möglich ist dies über die Internetseite der Kreisverwaltung (www.en-kreis.de). Der entsprechende Link ist unter anderem im Bereich "FAQ PCB" direkt auf der Startseite zu finden.

 

Update 7. Juli 2021:

Für die Blutuntersuchungen im Zusammenhang mit der PCB Belastung in Ennepetal sind bisher erst wenige Anmeldungen im Schwelmer Kreishaus eingegangen. Die Kreisverwaltung erinnert Bewohnerinnen und Bewohner der Stadtteile Oelkinghausen und Büttenberg an die Anmeldung über das Kontaktformular auf der Internetseite. Diese ist notwendig, um später einen Termin zur Blutabnahme erhalten zu können.
 
"Bisher haben sich rund 80 Bürger zur Blutuntersuchung angemeldet. Angesichts des hohen Interesses an der PCB-Thematik hätten wir mit deutlich mehr Teilnehmern gerechnet," erläutert Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein, die das Verfahren seitens des Ennepe-Ruhr-Kreis fachlich betreut.
 
Gesundheitliche Risiken bestehen laut Klinke-Rehbein vor allem für Kinder und Jugendliche. Für sie sowie für Frauen im gebärfähigen Alter sei die Teilnahme am sogenannten Humanbiomonitoring empfehlenswert: "Es gibt ein Beratungsangebot für diejenigen, bei denen erhöhte PCB-Werte festgestellt werden", so Klinke-Rehbein. Zudem sei eine abschließende Informationsveranstaltung geplant.
 
Die Teilnahme an der Blutuntersuchung ist an mehrere Voraussetzungen geknüpft. Untersucht werden ausschließlich Frauen im gebärfähigen Alter bis 49 Jahren und mit Kinderwunsch sowie Heranwachsende zwischen 6 und 17 Jahren. Die Betroffenen müssen seit mindestens fünf Jahren in dem Gebiet wohnen, für das derzeit Verzehrhinweise für Obst und Gemüse gelten. Dies sind im Wesentlichen die Ennepetaler Stadtteile Oelkinghausen und Büttenberg.
 
Die Anmeldung zum Monitoring läuft über ein Formular auf der Internetseite der Kreisverwaltung. Das Gesundheitsamt prüft anschließend, ob die vorgegebenen Voraussetzungen erfüllt sind, versendet im nächsten Schritt Fragebögen und Informationen und vergibt die Untersuchungstermine.
 
Anlaufstelle für die Blutabnahmen wäre das Schwelmer Helios Klinikum. Die Untersuchungen finden voraussichtlich im späten Sommer statt. Für die Blutabnahme bei allen Teilnehmern wird mit einem Zeitbedarf von vier bis fünf Wochen gerechnet. Das Untersuchen der Proben und das Erstellen der individuellen Befunde dürfte zehn Wochen in Anspruch nehmen.
 
Stichwort Forschungsprojekt
 
Das Vorhaben soll im Auftrag der Kreisverwaltung im Rahmen eines Forschungsprojektes mit der Uniklinik der RWTH Aachen umgesetzt werden. Die Universität hat bereits Vorerfahrungen mit den PCB Arten 47, 51 und 68, die im Umfeld des Ennepetaler Unternehmens eine besondere Rolle spielen. Betrachtet werden zudem die sechs so genannten Standardkongenere, die im Rahmen von PCB-Untersuchungen regelmäßig im Fokus stehen.
 
Anmeldungen für die Untersuchungen sind über die Internetseite der Kreisverwaltung (www.en-kreis.de) möglich. Der entsprechende Link ist unter anderem im Bereich "FAQ PCB" direkt auf der Startseite zu finden.
 
Direktlink zum Anmeldeformular
 
https://formular.kdz-ws.net:443/metaform/Form-Solutions/sid/assistant/60b657f9626be474c959836a

 

Update 8. Juni 2021:

Kreisverwaltung stellt Konzept für Blutuntersuchungen vor

Die Corona Pandemie und die damit verbundene erhebliche Arbeitsbelastung des Gesundheitsamtes sowie eine ergebnislose europaweite Ausschreibung und eine deshalb notwendige Neukonzeption haben die von der Kreisverwaltung im Zusammenhang mit der PCB Belastung in Ennepetal angekündigten Blutuntersuchungen zeitlich erheblich verzögert.

"Dies bedauern wir ausdrücklich. Gleichzeitig freuen wir uns, jetzt eine Lösung gefunden zu haben", macht Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit deutlich. Wie diese aussieht, wurde inzwischen sowohl Vertretern der Bürgerinitiative als auch den Mitgliedern des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Inklusion vorgestellt.

Vorgesehen ist demnach, das Blut von Frauen im gebärfähigen Alter bis 49 Jahren und mit Kinderwunsch sowie von Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 17 Jahren zu untersuchen. Grundvoraussetzung: Die Teilnehmer müssen seit mindestens fünf Jahren in dem Gebiet wohnen, für das derzeit Verzehrhinweise für Obst und Gemüse gelten. Dies sind im Wesentlichen die Ennepetaler Stadtteile Oelkinghausen und Büttenberg.

Gesucht wird in den Proben unter anderem nach den PCB Arten, die im Umfeld des Ennepetaler Unternehmens eine besondere Rolle spielen (PCB 47, 51 und 68). Betrachtet werden zudem die sechs so genannten Standardkongenere, die im Rahmen von PCB-Untersuchungen regelmäßig im Fokus stehen.

"Umgesetzt wird das Vorhaben im Auftrag der Kreisverwaltung im Rahmen eines Forschungsprojektes mit der Uniklinik der RWTH Aachen. Sie hat bereits Vorerfahrungen mit den PCB Arten 47, 51 und 68", erläutert Hinterthür. Um starten zu können, fehlt derzeit noch die positive Rückmeldung der Ethikkommission der RWTH. Mit dieser wird - keine Rückfragen vorausgesetzt - Ende Juni gerechnet.

Anlaufstelle für die Blutabnahmen wäre das Schwelmer Helios Klinikum, mit ihm arbeitet die Uniklinik als Kooperationspartner zusammen. Termine sind für in und nach den Sommerferien angedacht.

"Um einen Termin zu bekommen, ist es notwendig, sich über ein Formular auf der Internetseite der Kreisverwaltung zu melden. Wir schauen dann, ob die vorgegebenen Voraussetzungen erfüllt sind, vergeben im nächsten Schritt die Termine und versenden Fragebögen und Informationen an die Teilnehmer", skizziert Dr. Sabine Klinke-Rehbein das weitere Vorgehen. Die Amtsärztin betreut das Verfahren seitens des Ennepe-Ruhr-Kreis fachlich.

Für die Blutabnahme bei allen Teilnehmern wird mit einem Zeitbedarf von vier bis fünf Wochen gerechnet. Das Untersuchen der Proben und das Erstellen der individuellen Befunde dürfte zehn Wochen in Anspruch nehmen. Zum Forschungsprojekt gehören zudem ein Beratungsangebot bei erhöhten PCB Werten im Blut sowie eine abschließende Informationsveranstaltung.

Anmeldungen für die Untersuchungen sind ab sofort über die Internetseite der Kreisverwaltung (www.en-kreis.de) möglich. Der entsprechende Link ist unter anderem im Bereich "FAQ PCB" direkt auf der Startseite zu finden.

Direktlink zum Anmeldeformular: https://formular.kdz-ws.net:443/metaform/Form-Solutions/sid/assistant/60b657f9626be474c959836a

 

Update 11. Mai 2021:

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat dem Ennepe-Ruhr-Kreis in der letzten Woche die PCB-Immissionsmessdaten aus dem Umfeld der Ennepetaler Firma BIW für den Monat März vorgelegt. Die gasförmigen Immissionen werden weiterhin an zwei Messpunkten erfasst, sie liegen in der Pregelstraße im Gewerbegebiet Oelkinghausen und auf einem Grundstück am Büttenberg.
 
Die aktuellen Werte der für die Silikonproduktion typischen PCB-Kongenere 47, 51 und 68 zeigen im Vergleich zu den Vormonaten einen rückläufigen Trend. Merklich ist der Rückgang insbesondere in Firmennähe. Dort wurde - bei Wind aus vornehmlich südwestlichen Richtungen und damit in Richtung der Messstation in Firmennähe - der seit Mai 2020 geringste Wert gemessen.
 
Keinen Einfluss haben die Ergebnisse dieser Außenluftmessung auf die nach wie vor geltenden Verzehrhinweise für Obst und Gemüse im Bereich Ennepetal Oelkinghausen und Büttenberg. Weil sich Grünkohl aufgrund seiner Blattoberfläche hervorragend als Bioindikator eignet, waren und bleiben Untersuchungsergebnisse dieser Pflanze die Grundlage für entsprechende Hinweise.
 
Für dieses Jahr plant das LANUV weitere Grünkohluntersuchungen. Die ersten Pflanzen werden von Mai bis August aufgestellt. Erst wenn sie untersucht sind, wird mit Blick auf den Verzehr von Obst und Gemüse eine neue gesundheitliche Bewertung erfolgen.
 
Aktuell bleibt es damit dabei: Im unmittelbaren Umfeld von BIW angebautes Blattgemüse soll nicht gegessen werden. Menschen im Wohngebiet Büttenberg sollten dort angebautes Blattgemüse nicht öfter als ein- oder zweimal pro Woche verzehren. Für alles andere Gemüse und Obst gelten dort bei Beachtung entsprechender Vorgaben - beispielsweise Schälen - keine Einschränkungen.

 

Update 16. April 2021:

Die Ennepetaler Firma biw wird Teile ihrer Produktion aus der Pregelstraße in die Weichselstraße verlagern, betroffen sind die Bereiche, in denen der chlorhaltige Vernetzer eingesetzt wird. Grundlage hierfür ist eine von der Stadt Ennepetal auf Antrag des Unternehmens und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben zu erteilende Baugenehmigung an die Adresse der Firma LFS GmbH. Der Ennepe-Ruhr-Kreis war als Immissionsschutzbehörde am Verfahren beteiligt.
 
In der Baugenehmigung wurde unter anderem Folgendes verbindlich festgelegt: Ab sofort und solange der chlorhaltige Vernetzer produktionsbedingt eingesetzt werden muss, gilt hierfür eine wöchentliche Obergrenze von 40 Kilogramm. Bis Anfang Juli in Summe an beiden Standorten, ab dann am Standort Weichselstraße. Das Einhalten der Obergrenze wird vom Ennepe-Ruhr-Kreis kontrolliert, sollte sie nicht eingehalten werden, kann die Genehmigung zum Betrieb der Anlage am Standort Weichselstraße sofort entzogen werden.
 
Zum Vergleich: Im Januar 2020 kamen bei biw pro Woche noch rund 900 Kilogramm zum Einsatz, im weiteren Jahresverlauf waren es dann über lange Zeit noch 300 bis 400 Kilogramm.
 
Die weitere Ausgangslage ist bekannt: Zum einen lässt der von biw eingesetzte chlorhaltige Vernetzer in den Produktionsabläufen PCB 47, 51 und 68 entstehen. Der Einsatz des Stoffes, der gesetzlich nicht verboten ist, wurde vom Unternehmen nach eigenen Angaben in den letzten Monaten Zug um Zug reduziert. Nicht ersetzt werden konnte er in der Herstellung von einigen Medizinprodukten eines einzelnen Kunden.
 
Zum anderen gilt für im unmittelbaren Umfeld der Firma angebautes Blattgemüse nach wie vor die Empfehlung, dieses nicht zu essen. Menschen im Wohngebiet Büttenberg sollten dort angebautes Blattgemüse nicht öfter als ein- oder zweimal pro Woche verzehren. Grundlage hierfür sind die Resultate der Untersuchungen von Grünkohlproben.
 
Nach Vorliegen der jüngsten Ergebnisse hatte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) im März folgenden Hinweis gegeben: Es wäre möglich, die bestehenden Verzehrhinweise räumlich und inhaltlich großzügiger zu gestalten, wenn biw den Einsatz des chlorhaltigen Vernetzers, der die PCB-Emissionen verursacht, weiter reduziert oder PCB wirksam herausfiltert.
 
"Aus unserer Sicht war biw angesichts dieser Lage mehr denn je gefordert, verbindliche Aussagen und nachvollziehbare Pläne vorzulegen, wann und wie der Ausstoß von PCB minimiert werden soll. Ziel muss es dabei sein, die Verzehrempfehlungen komplett aufheben und diese Einschränkungen damit beenden zu können", macht Landrat Olaf Schade deutlich.
 
Kreis und Stadt wiederholen an dieser Stelle, die Produktion nicht - wie vielfach gefordert - stilllegen zu können. Das Unternehmen halte sich an Recht und Gesetz, Grenzwerte gebe es für die genannten PCB nicht. Stattdessen gelte ein Minimierungsgebot. Aus diesem Grund sei der jetzige Weg von den Firmen eingeschlagen und die mit zahlreichen Auflagen versehene Baugenehmigung von den Behörden erteilt worden.
 
"Die im Vergleich zum jetzigen Zustand kleine und übersichtliche Anlage mit Anschluss an nur einem Kamin sowie das Trennen der chlorfreien und chlorhaltigen Produktion machen es uns deutlich leichter, Dinge vorzugeben, Abläufe zu überwachen und Werte zu kontrollieren", betont Schade.
 
Am Standort Weichselstraße wird LSF bis Ende Mai zudem ein erweitertes Wäscherkonzept zur Minimierung partikelgebundener PCB Emissionen umsetzen. Auch dies ist eine in der Baugenehmigung gemachte Auflage. Die Wirksamkeit der Technik wird mit Emissionsmessungen überprüft. Parallel wird das LANUV in 2021 seine Immissionsmessungen fortführen.
 
Falls die gasförmigen PCB Emissionen wider Erwarten nicht so stark minimiert werden können, dass das Ziel, die Verzehrempfehlungen aufzuheben, erreicht wird, hat sich die Firma LFS verpflichtet, weitere Reinigungstechniken zu installieren. Im Rahmen des vereinbarten Stufenkonzeptes würden dann innerhalb von drei Monaten Aktivkohlefilter in Betrieb genommen.
 
Stichwort PCB in silikonverarbeitenden Betriebe
 
Der Fund von PCB-haltigen Flocken im Umfeld der Firma biw war für das Land NRW Ausgangspunkt für ein landesweites Untersuchungsprogramm. In den Blick genommen wurden Betriebe, die in der Produktion von Formteilen aus Silikon-Kautschuk chlorhaltige Vernetzungsmittel einsetzen und so - unwissentlich - polychlorierte Biphenyle (PCB) freisetzen. Ermittelt werden konnten neun potenziell betroffene Betriebe mit Sitz unter anderem in Witten, Wuppertal und Herne.
 
Inzwischen hat das Land ein Förderprojekt angestoßen, mit dem der Stand der Technik zur Minimierung von PCB Emissionen technisch-wissenschaftlich erforscht werden soll. Ergebnisse dazu werden aber frühestens Ende 2023 erwartet. Auf diese wollte im Schwelmer Kreishaus aber niemand warten. Stattdessen hoffen die Beteiligten, mit der nun gefundenen Variante die Verzehrempfehlungen frühzeitiger aufheben zu können.

 

Update 1. März 2021:

Wie von der Kreisverwaltung angekündigt, findet auch der Ausschuss für Umwelt, Klima und Geoinformation des Ennepe-Ruhr-Kreises als Videokonferenz statt. Auf diese Weise soll es im Vorfeld der Sitzungen von Kreisausschusses und Kreistag möglich sein, auch ohne die abgesagten Präsenzsitzungen Informationen auszutauschen. Beschlüsse können nicht gefasst werden.
 
Auf der Tagesordnung für die Konferenz am Dienstag, 2. März, um 17 Uhr steht neben den Klimaschutzaktivtäten im Ennepe-Ruhr-Kreis und abfallbezogenen Themen auch ein Sachstandsbericht zu den PCB-Emissionen in Ennepetal und Witten.
 
Auch Bürger und Medienvertreter können als Zuhörer an den Videokonferenzen teilnehmen. Hierfür ist eine Mail an die Adresse kreistagsbuero@en-kreis.de notwendig. Als Antwort erhalten die Interessierten einen GoToMeeting-Link. Dieser öffnet ihnen die Zuhörertür in den virtuellen Sitzungsraum.

 

Update 17. Februar 2021:

"Die uns vorliegenden Messergebnisse werfen die Frage auf, ob das Ennepetaler Unternehmen biw sein im März in der Bürgerversammlung und in Zeitungsanzeigen gemachtes Versprechen, zum Jahresende 2020 kein PCB 47 mehr zu emittieren, gehalten hat." Diese Einschätzung macht Landrat Olaf Schade mit Blick auf gemessene PCB-Immissionen im Gewerbegebiet Oelkinghausen und im Wohngebiet Büttenberg.

Zur Erinnerung: Im Februar 2020 hatte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in der Nähe des Unternehmens sowie am Südrand des Wohngebietes Büttenberg zwei Messstellen errichtet. Im Fokus der Untersuchungen standen und stehen dabei insbesondere die für die Silikonproduktion typischen PCB-Kongenere 47, 51 und 68.

Fr die Kreisverwaltung liefern die für 2020 vollständig vorliegenden Berichte folgende Erkenntnisse: Zu Beginn der Messungen - in den Monaten Februar bis Mai - gab es an beiden Messpunkten Monat für Monat Belastungsrückgänge. Dieser Trend endete im Juni.

In Zahlen: Während in Firmennähe im Mai 0,75 Nanogramm PCB 47, 51 und 68 pro Kubikmeter Luft gefunden wurden, lautete der Spitzenwert in den Folgemonaten 4,3 (Oktober). Am Büttenberg lag der Mai-Wert bei 0,067. Im Sommer stiegen die Ergebnisse bei Südwestwind bis auf 0,36. Wind aus vornehmlich südlicher Richtung führte dann in November und Dezember zu 0,7 und 1,2 Nanogramm.

Die seit Juni wieder gestiegene Belastung dokumentieren auch die Durchschnittswerte für die Monate Februar bis Mai beziehungsweise Juni bis Dezember. In Firmennähe lauten diese 2,26 (Februar bis Mai) gegenüber 2,9 (Juni bis Dezember) und am Büttenberg 0,24 gegenüber 0,5.

Um die Ergebnisse einordnen zu können, heißt es aus dem Kreishaus: Für die PCB Konzentration in der Außenluft gibt es weder Grenzwerte noch allgemein akzeptierte Beurteilungswerte, was mögliche gesundheitliche Gefahren angeht. Um Messergebnisse einordnen zu können, greifen die Experten auf einen Vergleich mit dem so genannten NRW-Jahres-Mittelwert 2019 zurück. Dies liegt bei 1,3.

"Davon völlig unabhängig gilt aber das mehrfach gegebene Versprechen des Unternehmens an die Bürgerinnen und Bürger. Die Verantwortlichen stehen im Wort. Die Öffentlichkeit darf daher erwarten, von biw zu erfahren, ob und wie die Zusicherung der ´0 Emission´ umgesetzt worden ist oder ob und warum sich Verzögerungen ergeben haben", formuliert der Landrat seine klare Forderung.

Wichtig ist ihm in diesem Zusammenhang: Der Einsatz des chlorhaltigen Vernetzers, der in den Produktionsabläufen PCB 47, 51 und 68 entstehen lässt, ist nach wie vor nicht verboten, das Unternehmen mache also nichts Illegales. Erfreulich sei zudem, dass der Austritt von PCB-haltigen Flocken inzwischen nachhaltig unterbunden werden konnte.

Weitere Erkenntnisse versprechen sich die Verantwortlichen im Kreishaus von den Ergebnissen der Grünkohl-Beprobungen aus dem Herbst 2020. Dieser Bericht des LANUV wird in Kürze erwartet. Der bisher letzte untersuchte Grünkohl - Ernte im Spätsommer 2020 - hatte im Vergleich zur vorletzten Probe eine deutliche Abnahme der Konzentrationen von PCB 47, 51 und 68 aufgewiesen.

Zu den angekündigten Blutuntersuchungen meldet die Kreisverwaltung folgenden Zwischenstand: Im zweiten Halbjahr 2020 war eine europaweite Ausschreibung auf den Weg gebracht worden. Aus vergaberechtlichen Gründen konnten die beiden Anbieter aber leider nicht gewertet werden.

Jetzt sucht der Kreis gemeinsam mit dem LANUV einen Anbieter für eine individuelle Testung der betroffenen Personengruppen. Angeboten werden soll diese, wie ursprünglich geplant, den Frauen im gebärfähigen Alter und Kindern ab 6 Jahren, die mindestens fünf Jahre im Gebiet der Verzehrempfehlung Oelkinghausen und Büttenberg leben. Hierzu ist der Kreis mit dem LANVU, einem Anbieter und der Bürgerinitiative in Gesprächen.

 

Update 29. Oktober 2020:

Eine zum Teil deutliche Abnahme der Konzentrationen von PCB 47, 51 und 68 in Grünkohlproben sowie in Luft und Staubniederschlägen - dies sind die Ergebnisse von Messungen und Untersuchungen, die das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in den vergangenen Monaten im Umfeld des Unternehmens biw in Ennepetal durchgeführt hat. Die entsprechenden Berichte liegen der Kreisverwaltung jetzt vor und sind im Internet unter www.en-kreis.de einsehbar.
 
Da sich Grünkohl aufgrund der Blattstruktur hervorragend als Bioindikator eignet, hatte das LANUV zwischen Mai und August an acht Messpunkten Behälter mit dieser Pflanze aufgestellt. Um bisher nicht untersuchte Gebiete im Bereich Ennepetal-Oelkinghausen und Büttenberg zu berücksichtigen, war die Anzahl der Messpunkte im Vergleich zum ersten Durchlauf im Spätsommer letzten Jahres erhöht worden.
 
Zur Erinnerung: Seinerzeit hatten sich an drei der sechs Messpunkte erhöhte PCB Werte gefunden. Diese wurden von PCB 47 dominiert und lagen am Messpunkt direkt nördlich von biw um das 14-fache über dem so genannten Hintergrundwert, an zwei Punkten im Wohngebiet Büttenberg wurde dieser nrw-weit "übliche" Wert um das 3,5fache überschritten.
 
Demgegenüber lieferten die aktuellen Grünkohlproben an keinem Messpunkt PCB Gehalte, die über dem Hintergrundwert in NRW liegen. Zwar ist nach wie vor PCB nachweisbar, das im Zusammenhang mit der Silikonverarbeitung steht. Dies allerdings in deutlich geringerem Umfang als bei den ersten Proben. Die Menge des gefundenen PCB´s steht dabei im Verhältnis zur Nähe der Quelle. Je näher der Grünkohl zu biw aufgestellt war, desto höher die Messwerte.
 
Die vom Ennepe-Ruhr-Kreis ausgesprochenen Verzehrempfehlungen für Obst und Gemüse werden trotz der aktuellen Untersuchungsergebnisse noch aufrechterhalten. Eventuell aufgehoben werden sollen sie erst, wenn die Ergebnisse der noch bis November laufenden dritten Grünkohlexposition vorliegen. Mit diesen wird im Frühjahr 2021 gerechnet.
 
Die drei Messgeräte für das Erfassen der Luftwerte und Staubniederschläge standen zum einen in unmittelbarer Nähe des Ennepetaler Unternehmens, zum anderen am Regenrückhaltebecken und im Wohngebiet Büttenberg.
 
Für die Luft stellen die Experten des LANUV für den Messpunkt nahe biw im Gewerbegebiet eine PCB-Konzentration fest, die deutlich über dem Hintergrundwert liegt. Alle anderen zwischen Februar und Juli gesammelten Ergebnisse und die daraus gebildeten 6-Monats-Mittelwerte sind hingegen nicht erhöht.
 
"Insgesamt sind zwischen Februar und Juli in Luft und Staubniederschlägen deutliche Abnahmen der PCB Konzentrationen aus der Silikonverarbeitung, also von PCB 47, 51 und 68, erkennbar. Bei einer Bewertung dieser Ergebnisse dürfen die in diesem Jahr sehr unterschiedlichen Windrichtungen allerdings nicht außer Acht gelassen werden. Sie erschweren derzeit die Feststellung eines kontinuierlichen Reduktionstrends", heißt es sinngemäß im Untersuchungsbericht. Gesundheitliche Beeinträchtigungen seien durch die festgestellten PCB Immissionen aber nicht zu befürchten. Dies gelte auch für das Umfeld des Messpunktes in Unternehmensnähe.
 
Die Kreisverwaltung wertet alle vorliegenden Ergebnisse als deutlichen Hinweis darauf, dass biw erhebliche Fortschritte bei der Reduktion der PCB-Emissionen gemacht hat. Weil das Unternehmen Bürgern und Behörden versprochen hat, bis zum Jahresende zu einhundert Prozent PCB emissionsfrei zu produzieren, erwartet man im Schwelmer Kreishaus zielorientiert eine Fortsetzung des positiven Trends. Für eine abschließende Bewertung wird das LANUV die Messungen bis zum Frühjahr 2021 fortsetzen.
 
Zu den Konzentrationen beziehungsweise zur Deposition der Dioxine/Furane und dl-PCB liefern die Untersuchungen hingegen bereits jetzt ein klares Ergebnis: Die geltenden Zielwerte werden eingehalten, es gibt keine relevanten lokalen Quellen für diese Komponenten.

 

Update 14. Oktober 2020:

Entwarnung: Alle im Oktober gefundenen Flocken PCB-frei

Auch die Flocken, die am 6. Oktober im Ennepetaler Ortsteil Büttenberg gefunden wurden, enthalten kein PCB. Das hat eine Untersuchung des Materials durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) ergeben.

 Zuvor hatte das LANUV bereits Entwarnung für Flocken gemeldet, die dem Ennepe-Ruhr-Kreis am 2. und am 5. Oktober gemeldet worden waren. Somit steht nun fest: Alle im Oktober entdeckten Partikel waren ungefährlich.

 Zudem machen die Analysen deutlich, dass die Flocken nicht aus der Produktion des Unternehmens biw stammen. Vielmehr weise die elementare Zusammensetzung der Partikel auf Haushalts-, Hygiene- oder Pflegemittel beziehungsweise Emissionen aus Bauaktivitäten hin, heißt es im Bericht des LANUV. Die Quelle der Flocken versucht der Ennepe-Ruhr-Kreis derzeit zu ermitteln.

Der letzte Fund von mit PCB belasteten Flocken in Ennepetal datiert aus Januar und damit auf die Zeit vor dem Einbau neuer Technik bei biw. Dennoch gilt auch weiterhin: Sollte jemand Flocken entdecken, sind sowohl Landrat Olaf Schade als auch Bürgermeisterin Imke Heymann dankbar für einen entsprechenden Hinweis. Der Ennepe-Ruhr-Kreis stellt das Material dann sicher und übergibt es dem LANUV zur Analyse.

 

Update 5. Oktober 2020:

In den letzten Tagen hat es in den Stadtteilen Büttenberg und Oelkinghausen erneut Funde von weißen Flocken gegeben.

Das städtische Ordnungsamt und die Immissionsschutzbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises waren am Wochenende und am heutigen Montag vor Ort und haben Flocken sichergestellt.

Diese werden aktuell durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen hinsichtlich ihrer Zusammensetzung untersucht.

Bürgermeisterin Imke Heymann bittet die Bürgerinnen und Bürger, sich direkt an das städtische Ordnungsamt (Tel.: 02333 979 0) zu wenden, damit von dort– falls notwendig – weitere Schritte zeitnah veranlasst werden können.

 

Update 6. Juli 2020:

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat dem Ennepe-Ruhr-Kreis inzwischen weitere PCB-Immissionsmessberichte von März und April aus dem Umfeld der Firma BIW in Ennepetal vorgelegt. An allen drei Messpunkten wurden in den Proben wie bereits im Februar 2020 die für die Silikonproduktion typischen PCB-Kongenere 47, 51 und 68 gefunden.
 
Erstmalig enthalten die Berichte von März und April eine Auswertung der Windmessdaten, die auf dem Büttenberg erhoben werden. Im Probezeitraum vom März bis April kam der Wind sehr häufig aus nordöstlicher Richtung. Für den April wies die Windverteilung im Vergleich zu langjährigen Mittelwerten eine erhöhte Häufigkeit aus nordwestlicher Richtung auf.
 
Die Messwerte im März zeigen insgesamt keine relevante Veränderung zum Vormonat. Teilweise fallen sie Mal etwas geringer und Mal etwas höher als die Messwerte vom Februar aus, was mit der wechselnden Windverteilung zu erklären ist. Die Messwertschwankungen liegen dabei jedoch im üblicherweise bei solchen Messreihen auftretenden Variationsbereich. Auch im April liegen die Messwerte in ähnlicher Höhe wie bei den beiden vorangegangenen Monaten.
 
Diese Ergebnisse besitzen als Einzelwerte nach wie vor eine begrenzte Aussagekraft. Unter diesem Vorbehalt lässt sich feststellen, dass die vorläufig ermittelte PCB-Belastung mit Ausnahme der in unmittelbarer Nähe zum Unternehmen gewählten Messstelle an allen Stellen im Bereich der in Nordrhein-Westfalen üblichen Hintergrundbelastung liegt.
 
Bei dieser Bewertung ist zu berücksichtigen, dass ein einzelner Monatswert keinen Rückschluss auf das Jahresmittel bzw. die im Falle von PCB bedeutsame langfristige Belastung zulässt. Die bisher vorliegenden Daten können allenfalls einen ersten, vorläufigen Eindruck vermitteln. Das LANUV informiert den Ennepe-Ruhr-Kreis regelmäßig über die Ergebnisse der weiteren Messungen. Belastbarere Ergebnisse können allerdings frühestens nach sechs Monaten erhoben werden.
 
Der Kreisverwaltung wurden im Mai zwei und im Juni drei Flockenniederschläge in Ennepetal von Bürgern gemeldet. Die Analyse der Proben durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW ergab jedoch keinen Zusammenhang mit der Silikonproduktion bei der Firma BIW. Somit kann zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgegangen werden, dass die installierten Flockenrückhalteeinrichtungen bei der Firma BIW funktionieren und kein unzulässiger Flockenflug mehr erfolgt.

 

Update 30. Januar 2020:

Am 21. Februar findet die zweite Bürgerversammlung zu den PCB-Funden statt. Die Einladung finden Sie hier.

Die Kreisverwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises hat einen Flyer mit dem Verzehrsempfehlungen in Oelkinghausen und Büttenberg herausgebracht. Den Flyer finden Sie hier.

 

Update 27. Januar 2020:

Die Kreisverwaltung und die Stadt Ennepetal haben gemeinsam mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) einen Termin für die nächste Bürgerversammlung vereinbart. Die Veranstaltung findet am Freitag, 21. Februar, um 18 Uhr im Haus Ennepetal (Gasstr. 10, Ennepetal) statt.
 
Landrat Olaf Schade und Bürgermeisterin Imke Heymann möchten dann gemeinsam mit den Experten des Landesamtes sowie der Fachbereiche Soziales und Gesundheit und Umwelt des Ennepe-Ruhr-Kreises über neue Ergebnisse und Erkenntnisse im Zusammenhang mit den PCB Funden in den Ennepetaler Stadtteilen Oelkinghausen und Büttenberg informieren.
 
Ab Montag, 27. Januar, wird die Kreisverwaltung überarbeitete PCB FAQ´s auf ihrer Internetseite (www.en-kreis.de) haben und ein Bürgertelefon einrichten. Von montags bis freitags und jeweils zwischen 8 und 16 Uhr ist dann die Rufnummer 02333/403 1449 besetzt. Dort erhalten Interessierte vorrangig Auskünfte zu den neuen Verzehrempfehlungen für Gemüse und Obst und zu den geplanten Blutuntersuchungen. Können Fragen nicht beantwortet werden, werden diese zunächst notiert und weitergeleitet. Anliegen können zudem per Email an die Adresse pcb.ennepetal@en-kreis.de schriftlich auf den Weg gebracht werden.
 
Hinsichtlich zusätzlicher Untersuchungen sind mit dem LANUV langfristig durchzuführende Luftmessungen zum PCB Gehalt der Luft sowie der Windverhältnisse im betroffenen Bereich abgestimmt. Damit wird umgehend begonnen. Ab Mai wird es zudem erneute Untersuchungen mit Grünkohl geben, diese führt das LANUV in einem erweiterten Untersuchungsraum durch.
 
Um über die Vorgaben der Verzehrempfehlung zu informieren, hat die Kreisverwaltung zudem einen Flyer erstellt. Dieser wird ab Mitte nächster Woche verfügbar sein. Anschaulich und umfassend wird dort nachzulesen sein, was nach den Erkenntnissen der Grünkohlproben für die beiden Bereiche Gewerbegebiet Oelkinghausen und Wohngebiet Büttenberg mit Blick auf selbstangebautes Gemüse und Obst empfohlen wird.
 
Nämlich: Im Gewerbegebiet sollten nach Einschätzung des LANUV folgende Blattgemüse nicht angebaut und verzehrt werden: Grünkohl, Mangold, Spinat, Pflücksalat, Feldsalat, Rucola, Rübstiel / Stielmus, Staudensellerie, Kräuter und andere Gemüse, von denen die Blätter verzehrt werden. Ebenfalls verzichtet werden sollte auf Beerenobst und Kirschen. Früchte, die gut gewaschen oder geschält werden können, können hingegen angebaut und gegessen werden.
 
Für das Wohngebiet Büttenberg lauten die Vorgaben: Die genannten Blattgemüse können angebaut werden, sollten aber nicht mehr als ein- oder zweimal in der Woche gegessen werden. Früchte - auch Beerenobst und Kirschen - können gegessen werden, sollten aber gewaschen und - wenn möglich - geschält sein.
 
Zu den zahlreichen Nachfragen, die die Kreisverwaltung bereits zu den angekündigten freiwilligen Blutuntersuchungen erhalten hat, heißt es aus dem Kreishaus: "Aktuell arbeitet der Fachbereich Soziales und Gesundheit daran, eine Vielzahl noch offener Fragen zu klären. Dazu zählen beispielsweise das genaue Festlegen der zu untersuchenden Altersgruppen, das Erstellen notwendiger Formulare und Informationsschreiben, der Ort der Blutabnahme, die Lagerung und der Transport des Blutes und die Auswahl des Labors."
 
Zu beachten sei auch: Blutuntersuchungen müssen von einer sorgfältigen Vor- und Nachbereitung begleitet werden, dazu zählen unter anderem das Erheben von Lebens- und Verzehrgewohnheiten und berufliche Faktoren. Aktuell gehen die Verantwortlichen davon aus, die Blutabnahmen im Mai oder Juni anbieten zu können. Über Ort und Termin werden alle, die zur Zielgruppe der Untersuchungen zählen, rechtzeitig und persönlich informiert.
 
Die Vorbereitungen sollen von einem Arbeitskreis begleitet werden. In diesen werden auch Vertreter der Bürgerinitiative und der Stadt Ennepetal eingebunden. Der Arbeitskreis begleitet das gesamte Verfahren, dazu zählen unter anderem die Auswahl des konkreten Personenkreises sowie die zeitliche Abstimmung.

Update 14. Januar 2020:

Bürgermeisterin Imke Heymann nimmt zur Pressekonferenz des Ennepe-Ruhr-Kreises vom gestrigen Montag Stellung. Den Text Ihrer Pressemitteilung finden Sie hier.

Update 13. Januar 2020:

Früher als erwartet liegen die Ergebnisse der Grünkohlbeprobung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hinsichtlich der PCB-Belastung in den Ortsteilen Oelkinghausen und Büttenberg dem Ennepe-Ruhr-Kreis vor.
Hierzu fand am 13. Januar 2020 eine Pressekonferenz im Schwelmer Kreishaus statt.
Die dazugehörige Pressemitteilung des Ennepe-Ruhr-Kreises sowie die überarbeitete Gebietsabgrenzung hinsichtlich der Verzehrsempfehlungen finden Sie hier.

 

 

Die Stadt Ennepetal wurde durch die Verwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises darüber informiert, dass im Gewerbegebiet Oelkinghausen erhöhte PCB-Werte nachgewiesen wurden. Vor dem Hintergrund des derzeitigen Erkenntnisstand empfiehlt der Ennepe-Ruhr-Kreis, auf den Verzehr der diesjährigen Gartenernte aus bestimmten Bereichen des Ennepetaler Stadtgebietes vorsorglich zu verzichten. Diese Bereiche sind auf einer gesonderten Karte dargestellt (hier).

Nähere Einzelheiten sind der Pressemitteilung des Ennepe-Ruhr-Kreises (hier) zu entnehmen.

Für Fragen zu den Verzehrsempfehlungen oder weiteren gesundheitlichen Aspekten ist die Kreisverwaltung unter der Telefonnummer 02336 930 zu erreichen.

Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat am 25. November eine aktualisierte FAQ-Liste (häufig gestellte Fragen und Antworten) zum Thema PCB veröffentlicht. Diese Liste finden Sie hier.

Bei neuen Erkenntnissen wird die Stadt Ennepetal hier zeitnah informieren.

Die Pressemitteilung des 'Ennepe-Ruhr-Kreises vom 25.11.2019 finden Sie hier.

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